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Kunst im Auftrag

Wie kommt es zu einem Kunstprojekt im öffentlichen Raum? Wer vergibt den Auftrag? Was ist der Anlass? Was wird erwartet? Wo wird das Kunstwerk sich befinden? Hier lesen Sie die Beschreibung des Auftraggebers, das Dezernat für Kunst und Kultur der Stadt Köln.
Unter dem Button Hintergrund findet man die vollständigen Erläuterungen.

Die Zukunft des Stadtgedächtnisses, Neue urbane Räume für eine Kultur des Erinnerns, Künstlerische Intervention am Waidmarkt 2024
Der Einsturz des Historischen Archives am Waidmarkt am 3. März 2009 stellt einen tiefen Einschnitt in der Geschichte der Stadt Köln dar und hinterlässt eine bis heute nicht geschlossene Wunde in der Kölner Stadtgesellschaft und im Stadtquartier um den Waidmarkt. Beim gleichzeitigen Einsturz zweier benachbarter Gebäude starben zwei Menschen. Darüber hinaus wurde fast der gesamte Archivbestand aus über 1.000 Jahren Stadt-, Regional- und Kirchengeschichte unter Schutt und Trümmern begraben und stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Restaurierung des Archivguts wird noch mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen. Die Fertigstellung der Nord-Süd-Stadtbahn, die zukunftsangepasste Stadtreparatur mit Raum für das Gedenken an das Unglück und die Entwicklung eines Ortes mit kultureller Nutzung stellen die einzelnen Arbeitspakete der Stadt Köln dar.

Die Stadt Köln hat von Januar 2023 bis Februar 2024 deshalb eine Projektwerkstatt zur Erarbeitung eines Konzepts zur Implementierung von Kultur und Gedenken am Waidmarkt und zu dessen zukünftiger Gestaltung eingerichtet. Die Werkstatt setzte sich aus von den Bürgerinitiativen Köln kann auch anders und ArchivKomplex entsandten Expert*innen sowie Vertreter*innen der Verwaltung zusammen und wurde vom Büro startklar a+b moderiert. Eine Forderung des Konzepts Perspektiven Neuer Waidmarkt ist die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Stadtraum Waidmarkt zur Aktivierung der Stadtgesellschaft und zur Generierung von Ideen und Perspektiven für einen dauerhaften Erinnerungs- und Kulturort. Es ist die Aufgabe, den Waidmarkt zu einem kulturell attraktiven Ort mit einer hohen Aufenthaltsqualität zu gestalten. Als ein Ort des aktiven Erinnerns wird er zugleich eine angemessene Würdigung der Opfer des Archiveinsturzes am 3. März 2009 ermöglichen.

Aus dem Konzept 'Perspektiven Neuer Waidmarkt': Die kreative Praxis der Künste ist für den Lebensraum Stadt nicht nur deshalb so wichtig, weil sie eine ganz eigene gestalterische Kraft, sondern weil sie immer auch ein Sensibilisierungsmedium darstellt, das die Wahrnehmung schärft. Sie dient der Horizonterweiterung und der Öffnung für neue Ideen und Vorstellungen. So soll die Rolle von Kunst und Kultur auf dem Weg zu einem Neuen Waidmarkt von Anfang an nicht nur symbolisch oder als „Begleitmusik“ zum eigentlichen Entwicklungsprozess, sondern tatsächlich als Visionärin, Impulsgeberin und Mitgestalterin verstanden werden.

Die künstlerischen Interventionen auf dem Weg zu einem Neuen Waidmarkt sollen der Einsturzstelle und „ewigen“ Baugrube eine neue Bedeutung geben, den Blick für die Potenziale des Ortes und des Quartiers öffnen  visionäre Vorstellungen für einen zukunftsweisenden urbanen Raum entwickeln, identitätsstiftende und inspirierende Bilder und Zeichen kreieren, die Menschen aus dem Quartier und der ganzen Stadt aktiv daran teilhaben lassen. Das Thema der künstlerische Intervention 2024 ist: Die Zukunft des Stadtgedächtnisses. Neue urbane Räume für eine Kultur des Erinnerns.